Saturday, July 13, 2013

Das Monster


Lichter in der Entfernung, am anderen Ufer, so weit weg, eine grosse Distanz, dunkles Wasser trennt sie von der Erleuchtung. Alleine mit den Füssen baumelnd über dem Wasser, das immer wieder wellenartig steigt und sinkt, sitzt sie in Gedanken versunken in der nächtlichen Finsternis. Eine Träne kullert ihrer Wange hinab und fällt ins Wasser, wo sich Ringe ausdehnen. Sie blickt hinab in die Tiefe, scheint verloren zu sein. Das tiefe Wasser würde sie gerne in sich hinein ziehen, sie nie wieder loslassen, ihr die dunkle Seite zeigen bis sie zu atmen vergisst. Sie will nicht mehr, kann nicht mehr, sieht aber erkennt nichts mehr. Sie schwebt schon seit langem an der Grenze, sie ist fast tot, keine Wiederbelebung ist noch möglich. Nicht einmal das lebendige Wasser kann sie noch wachrütteln. Wo auf dem Weg hat sie alles verloren und hinter sich gelassen? An welcher Kreuzung bog sie falsch ab? Wieso lässt sie das Monster nicht mehr los? Die Narben seiner Krallen sind tief und immer noch blutig.

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